Der Burgenländische Rinderzuchtverband betreut alle im Burgenland angesiedelten Rinderrassen. Mittlerweile wurden auch die noch ausständigen Zuchtprogramme (Fleischrassen) im Rahmen des neuen Tierzuchtgesetzes EU-konform überarbeitet und zur Genehmigung an die zuständige Behörde eingereicht. Nach Begutachtung durch den Österr. Tierzuchtrat wurden diese Programme ohne Beanstandung genehmigt.
Die jeweiligen Zuchtprogramme werden vom Burgenländischen Rinderzuchtverband (je nach Rasse) nach den Vorgaben der jeweiligen Rassenarbeitsgemeinschaften umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den einzelnen Zuchtverbänden und der Rinderzucht AUSTRIA!
Zur Bereitstellung von Software und einer Datenbank gibt es folgende Vereinbarung mit der Rinderzucht Austria:
Als Zuchtziel wird die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Milch- und Fleischproduktion unter den gegebenen wirtschaftlichen und natürlichen Rahmenbedingungen angestrebt. Diese Zielsetzung wird am effizientesten durch Selektion auf der Basis des ökonomischen Gesamtzuchtwertes (GZW) erreicht. Der GZW umfasst die Merkmale Milch, Melkbarkeit, Fleisch und Fitness.
Bei der Beschreibung der Zuchtwertschätzung, welche österreichweit von der „Zucht Data“ errechnet wird, wird auf alle Einzelmerkmale und deren Gewichtung hingewiesen.
Die Ergebnisse der Zuchtprogrammanalysen, welche jährlich von der Zucht Data durchgeführt werden, bestätigen dem Burgenländischen Rinderzuchtverband eine sehr gute Umsetzung der Zuchtprogramme und einen deutlichen Leistungs- und Zuchtfortschritt in den letzten Jahren.
Vom Burgenländischen Rinderzuchtverband werden derzeit 86 Rinderzuchtbetriebe mit 3.633 Herdebuchkühen im Rahmen der rassenspezifischen Zuchtprogramme betreut. Auch die durchschnittliche Kuhzahl/Herdebuchbetrieb ist wiederum angestiegen, nämlich auf 44,9 Herdebuchkühe/Betrieb.
Im Bereich der künstlichen Besamung werden immer wieder neue Spitzenvererber aus ganz Europa, aber auch aktuelle Jungstiere aus Österreich mit hervorragenden genomischen Zuchtwerten zum Einsatz gebracht. Mit konsequenter „Vorsicht“ kann dieses System einen raschen Vorschritt in der Zucht mit sich bringen. Im Rahmen der Zuchtprogramme werden auch die Bewertungen der weiblichen Tiere und die Melkbarkeitsprüfungen durchgeführt und regelmäßig Stiermütter sowie Natursprungstiere klassifiziert.
Ab 2015 ist auch im Bereich der Herdebuchkuhbewertung ein neues 100-Punkte-Bewertungssystem bei Fleckvieh – Fleck Score in Betrieb gegangen. Durch dieses, doch etwas zeitaufwendiges System, wird eine noch genauere Bewertung der einzelnen Zuchtmerkmale möglich sein. Durch die Einführung des genomischen Zuchtwertes wird auch die Selektion der Teststiere umgestellt. Anstelle von den früher bekannten „Teststieren“ werden nun ausschließlich genomisch geprüfte Jungstiere eingesetzt.
Es werden jährlich mehrere interessante Stierkälber ausgewählt und einer genomischen Untersuchung unterzogen.
Es werden nur Kälber mit GZW >120 zur Typisierung ausgewählt und vorgeschlagen!
2022 wurden 334 Kälber typisiert, davon 91 männlich und 243 weiblich!
Von den männlichen Kälbern konnte bei der Typisierung im
Durchschnitt ein GZW von 125,8 erzielt werden.
Hier einige Beispiele – Burgenländische Vererber der letzten Jahre:
Fleckvieh FLEISCH:
Fleckvieh: