Stand: September 2021
Zuchtprogramm der Rasse HOLSTEIN
Burgenländischer Rinderzuchtverband eGen (BRZV)
Präambel
Holstein ist ein milchbetontes Rind mit einem feinen Skelett, das durch stabile Gesundheit, Robustheit und Fruchtbarkeit über mehrere Laktationen nutzbar ist. Eine Besonderheit der Rasse ist ihre Stärke in der Milchleistung und diese bietet viele wirtschaftliche Vorteile für die Holstein Züchter.
Das Zuchtprogramm berücksichtigt neben den ökonomischen Aspekten und dem Tierwohl auch ökologische Aspekte. Um übergeordneten Zielen wie Umwelteffizienz und Nachhaltigkeit gerecht zu werden, werden laufend wissenschaftliche Projekte mitgestaltet um die Vorzugsstellung in der Wirtschaftlichkeit hervorzuheben.
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Ziel des Zuchtprogramms
Zuchtziel ist, die Leistungs- und Fitnesseigenschaften der Holstein Tiere entsprechend einer Gesamtbewertung in einem ökonomischen Gesamtzuchtwert (RZG) darzustellen und zu verbessern. Neben dem RZG werden Exterieurmerkmale berücksichtigt. Holstein wird in Reinzucht bei einem offenen Zuchtbuch gezüchtet. Für die Eintragung in die zusätzliche Abteilung (Vorbuch) ist ein maximaler Fremdgenanteil von 50% zulässig. Alle Fremdrassen sind zugelassen.
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Name der Rasse
Die Rassenbezeichnung für Rinder des gegenständlichen Zuchtprogramms ist Holstein.
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Eigenschaften und Hauptmerkmale der Rasse
3.1. Rasseeigenschaften
HOLSTEIN werden auf hohe Lebensleistung in den Farbrichtungen schwarzweiß und rotweiß bzw. einfärbig rot, schwarz und weiß gezüchtet. Ziel ist die wirtschaftliche Leistungskuh in milchbetontem Typ, die durch stabile Gesundheit, Robustheit und gute Fruchtbarkeit viele Laktationen nutzbar ist und über ein entsprechendes Entwicklungspotenzial mit hohem Futteraufnahmevermögen und optimaler Futterverwertung verfügt. Für den Komplex Milchleistung wird ein genetisches Potenzial von 10.000 kg Milch (305 Tage Leistung) mit einem Fettgehalt von 4 % und einem Eiweißgehalt von 3,5 % angestrebt, um Lebensleistungen von über 40.000 kg Milch zu realisieren. Ausgewachsene Kühe sollten eine Kreuzhöhe von 145 bis 156 cm sowie ein Gewicht von 650 bis 750 kg erreichen. Ihr Körperbau und ihre Bewegungsmechanik, einschließlich eines korrekten und widerstandsfähigen Fundaments, müssen den Anforderungen einer hohen Leistung und langen Nutzungsdauer entsprechen. Verlangt wird außerdem ein gesundes und gut melkbares Euter, das in Qualität und Funktionsfähigkeit hohe Tagesleistungen über viele Laktationen ermöglicht
3.2. Erbfehler
Je nach Verfügbarkeit werden ein Gentest oder ein Haplotypentest auf alle bekannten Erbfehler bei allen Besamungsstieren routinemäßig durchgeführt. Im Zuge der Genotypisierungen wird die Anlagenträgerschaft von bekannten Erbfehlern mittels Gentest oder Haplotypentest aller genotypisierten Tiere überprüft. Die Genfrequenz dieser Erbfehler in der Population wird beobachtet. Im Sinne der Erhaltung der genetischen Variation in der Population und um den Zuchtfortschritt bei den Hauptmerkmalen, insbesondere der Fitness, nicht unverhältnismäßig einzuschränken erfolgt eine maßvolle Selektion zur Absenkung der Genfrequenzen der Erbfehler in der Population. Durch Anwendung von Anpaarungsplanern werden Risikopaarungen vermieden. Den Züchtern wird empfohlen, im Natursprung keine Anlagenträger zu verwenden.
Siehe Anlage 1) Erbfehler und Genetische Besonderheiten
3.3. Genetische Besonderheiten
Je nach Verfügbarkeit werden ein Gentest oder ein Haplotypentest auf alle bekannten genetischen Besonderheiten bei jeder Genotypisierung durchgeführt. Erwünschte genetische Besonderheiten sind Hornlosigkeit, Kappa Kasein B, Beta Kasein A2 und Rotfaktor.
Siehe Anlage 1) Erbfehler und Genetische Besonderheiten
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Geographisches Gebiet
Der räumliche Tätigkeitsbereich, in dem das gegenständliche Zuchtprogramm durchgeführt wird (geographisches Gebiet) umfasst das Bundesland Burgenland.
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System der Identifizierung der Zuchttiere
Die in Zuchtbetrieben gehaltenen und im Zuchtbuch eingetragenen Tiere sowie ihre für die Durchführung des Zuchtprogrammes erforderlichen Nachkommen, müssen nach der Verordnung (EG) 2016/429 sowie der Österreichischen Rinderkennzeichnungsverordnung in der jeweils gültigen Fassung gekennzeichnet sein.
6.) System zur Erfassung von Abstammungsdaten
6.1. System der Aufzeichnungen im Zuchtbuch
Das Zuchtbuch wird elektronisch geführt, wobei alle notwendigen Angaben und Änderungen in einer Datenbank gespeichert werden. Die verwendete Plattform ist der “Rinder-Daten-Verbund“ (RDV). Mit der Führung dieser elektronischen Plattform wird die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter (ZAR) beauftragt.
6.2. Angaben im Zuchtbuch
Das Zuchtbuch enthält mindestens folgende Angaben:
- Lebensnummer des Zuchttieres bzw. Tieres
- Name des Zuchttieres bzw. Tieres(fakultativ)
- Bezeichnung der Rasse
- Geburtsdatum
- Geschlecht
- Name und Anschrift des Züchters
- Name und Anschrift des Besitzers (Halters)
- Datum von Zu- und Abgängen
- Die genetischen Eltern und alle bekannten Vorfahrensgenerationen (bei Zukauftieren außerhalb des RDV jedoch mindestens 2) mit folgenden Angaben:
- Lebensnummer des Zuchttieres
- Name
- Bezeichnung der Rasse
- Geschlecht
- Die Einstufung des Zuchttieres in die jeweilige Abteilung bzw. Klasse des Zuchtbuches (A/C)
- Ergebnis der Abstammungskontrolle:
Bei Zuchttieren, die aus einem Embryotransfer hervorgegangen sind, ist die Abstammung mit geeigneten, dem Stand des Wissens entsprechenden Methoden festzustellen bzw. abzusichern. - Alle der Zuchtorganisation bekannten Ergebnisse der Leistungsprüfungen
- Aktuelles Ergebnis der Zuchtwertschätzung unter Angabe der Sicherheiten
- Datum der Besamung und Identifikation des Besamungsstieres
- Datum der Belegung und Kennzeichnung des Belegstieres
- Datum der Abkalbungen
- Genetische Besonderheiten und Erbfehler
- Datum und Empfänger von ausgestellten Zuchtbescheinigungen
Bei einer Änderung mindestens einer der oben angeführten Angaben eines Zuchttieres im Zuchtbuch werden der Tag der Änderung, die betroffene Angabe und die durchführende Person (Zugangskennung in der Datenbank) gespeichert, um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
6.3.Abstammungskontrolle Alle in der Klasse A des Hauptbuches eingetragenen Vatertiere müssen genotypisiert oder DNA-typisiert sein. Zudem erfolgt bei 100% der Stiere in der Klasse A der Hauptabteilung eine väterliche Abstammungskontrolle. Hat die Zuchtorganisation Zweifel an der Abstammung, so wird eine Abstammungsüberprüfung veranlasst. Sie erfolgt zwingend:
- wenn innerhalb derselben Brunst ein weibliches Tier mit mehr als einem Stier belegt oder besamt wurde
- wenn – auch bei nur einmaliger Belegung oder Besamung – die Grenzen der Trächtigkeitsdauer von 268 Tagen unter- bzw. von 298 Tagen überschritten wurde bei Herdenhaltung mit mehr als einem Vatertier Es findet eine risikobasierte stichprobenartige Abstammungskontrolle im Umfang von 0,5 % der jährlich geborenen weiblichen Kälber statt. 6.4.Plausibilitätsprüfung Alle Eingaben in das Zuchtbuch sind Plausibilitätsprüfungen unterworfen. Das Ergebnis dieser Prüfungen sind Fehlerlisten, die von der Zuchtorganisation bearbeitet werden. 6.5. Melde – und Erfassungssysteme Für jedes Rind werden gemäß der Österreichischen Tierkennzeichnungsverordnung 2008 i.d.g.F. Geburt oder Standortwechsel an die AMA Rinderdatenbank gemeldet. Die Angaben über das Tier (Lebensnummer, Eintragungsart und -datum) und bei Geburtsmeldungen dessen Mutter (Lebensnummer) werden von der AMA Rinderdatenbank automatisch in die RDV Datenbank übernommen und plausibilisiert.Liegen zu einer Abkalbung im RDV mehrere Besamungs- oder Belegungsmeldungen vor, wird der Vater des Tieres rechnerisch ermittelt und es werden Plausibilitätsprüfungen durchgeführt. Siehe Anlage 2 ) Vaterschaftsanerkennung im RDV 6.6. Aufgaben des Tierhalters Bekanntgabe von:
- Lebensnummer
- Name des Zuchttieres bzw. Tieres (fakultativ)
- Bezeichnung der Rasse
- Geburtsdatum des Zuchttieres bzw. Tieres
- Geschlecht des Zuchttieres bzw. Tieres
- Geburtsverlauf
- Name und Anschrift des Züchters
- Name und Anschrift des Besitzers (Halters)
- Datum von Zu- und/oder Abgang
- Hornlosigkeit (fakultativ)
- Missbildungen
- Datum der Belegung und Identifikation des Belegstieres
- Datum der Besamung und Identifikation des Besamungsstieres
- Embryotransfer Für die Eintragung von Zuchttieren aus Embryotransfer ist ein vollständiger Embryoübertragungsschein vorzulegen. Er enthält zumindest folgende Angaben:
- die Identität der genetischen Eltern und des Empfängertieres
- den Zeitpunkt der Embryoübertragung
- Name und Anschrift des Embryo-Überträgers
den Namen und die Anschrift des Besitzers des Empfängertieres mit
LFBIS-Nummer 6.7. Aufgaben der Zuchtorganisation Erfassung von
- allen bekannten Vorfahrensgenerationen
- Name, Lebensnummer und im Falle von Embryotransfer die genetische Identifikation der genetischen Eltern des Zuchttieres
- Rasse der Eltern
- Geburtsdatum
- Einstufung des Zuchttieres bzw. Tieres in die jeweilige Abteilung bzw. Klasse des Zuchtbuches (A/C)
- Ergebnis der Abstammungskontrolle
- Datum und Empfänger der ausgestellten Zuchtbescheinigungen
- Genetische Besonderheiten und Erbfehler Die Eintragung der Daten im Zuchtbuch findet spätestens 6 Monate nach Eintritt des Ereignisses statt. Die für die Eintragung relevanten Unterlagen werden mindestens 5 Jahre aufbewahrt.
Bei einer Abstammungsüberprüfung mittels Laboranalyse sind diese Unterlagen mindestens bis zum Abgang des Tieres aus dem Zuchtbuch aufzubewahren. 6.8. Aufgabe der durchführenden Stelle für Leistungsprüfung Meldung an die Zuchtorganisation:
Alle bekannten Ergebnisse der Leistungsprüfungen 6.9. Aufgabe der durchführenden Stelle für Zuchtwertschätzung
Meldung an die Zuchtorganisation:
Ergebnisse der Zuchtwertschätzung unter Angabe der Sicherheiten 7. Selektions- und Zuchtziele 7.1. Hauptnutzungsrichtung Die Hauptnutzungsrichtung von Tieren der Rasse Holstein ist die Produktion von Milch.Zuchtziel ist es, die Leistungs-, Fitness- und Exterieureigenschaften der Tiere entsprechend zu verbessern. 7.2. Leistungsmerkmale
Die Hauptleistungsmerkmale sind:
- Milch (ausgedrückt durch die Summe aus Fett kg und Eiweiß kg)
- Fitness (ausgedrückt durch Hilfsmerkmale)
Exterieur (lineare Beschreibung der Jungstiertöchter, ausgedrückt durch den Exterieurzuchtwert) und für diese erfolgt eine Zuchtwertschätzung.
7.3. Zuchtverwendung selektierter Tiere Die Auswahl erfolgt vorrangig nach dem RZG (Gesamtzuchtwert) unter Berücksichtigung des Exterieurzuchtwertes.
Teststierväter
Zuchtwertgrenze | RZG >=106 oder RZM >=106 oder RZE >=106 |
Sicherheit | >=50% |
Exterieurzuchtwerte | Gesamtnote (Exterieur) >=106 |
Empfohlene Stiere in der Besamung
Zuchtwertgrenze | RZG >=106 oder RZM >=106 oder RZE >=106 |
Sicherheit | >=50% |
Exterieurzuchtwerte Töchter | Gesamtnote (Exterieur) >= 106 |
Erbfehler | Beschränkter Einsatz bei Erbfehlern wenn andere Leistungsmerkmale überdurchschnittlich sind |
Zuchtwertgrenze | RZG >=106 oder RZM >=106 oder RZE >=106 |
Sicherheit | >=50% |
Teststiere
Zuchtwertgrenze | Vorgeschätzter RZG >=106 oder RZM >=106 oder RZE >=106 | |
Exterieur Mutter | Gesamtnote >=80 | |
Erbfehler | Beschränkter Einsatz bei Erbfehlern wenn andere Leistungsmerkmale überdurchschnittlich sind | |
Empfohlene Selektionsgrenzen für Natursprungstiere mit Genomzuchtwert
Zuchtwertgrenze | RZG >= 100 |
Exterieurzuchtwerte | Gesamtnote (Exterieur) >=100 |
7.4. Teststiereinsatz
Es soll ein Anteil von 25 % der Population mit Teststiersperma besamt werden. Der Einsatz sowie die Einsatzmenge der Teststiere erfolgt in Abstimmung und Zusammenarbeit mit den übrigen österreichischen Holsteinzuchtverbänden. Die Anpaarung findet auf alle Altersgruppen statt.
Der Testeinsatz ist bei einer Sicherheit des RZG von mindestens 50% und einer linearen Beschreibung von mindestens 20 Teststiertöchtern abgeschlossen. Weist das Tier über genomische Selektionsverfahren bereits eine Sicherheit des Zuchtwertes von über 50% auf, so kann auf den Testeinsatz verzichtet und das Tier unter Veröffentlichung aller Zuchtwerte ähnlich eingesetzt werden wie wenn es eine Nachkommensprüfung absolviert hat.
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Angaben zur Leistungsprüfung
8.1. Hauptleistungsmerkmale:
8.1.1. Milch
8.1.1.1 Hilfsmerkmale
- Milchkilogramm
- Fett
- Eiweißprozente 8.1.1.2. Ergebnisdarstellung Standardlaktation = 305 Tageleistung ab dem Zeitpunkt der Abkalbung. Ausgewiesen wird der Wert für Milchkilogramm, Fettprozente, Eiweißprozente sowie die Summe aus Fett- und Eiweißkilogramm, die sich aus den erhobenen Einzelkontrollen errechnet.
8.1.1.3. Methode der Leistungsprüfung und zeitlicher Aspekt
Die Milchleistungsdaten werden im Feld, entsprechend der ICAR Richtlinien als Eigenleistungsprüfung, durch den Burgenländischen Rinderzuchtverband (Abt. Leistungsprüfung und Qualitätssicherung), erhoben. Es erfolgt eine kontinuierliche Erfassung aller Ergebnisse der Leistungsprüfung.
8.1.1.4. Erfasste Tiergruppen
Alle abgekalbten und im Zuchtbuch eingetragenen weiblichen Tiere in allen Zuchtbetrieben unterliegen der Milchleistungsprüfung und sind ausnahmslos zu kontrollieren.
8.1.2. Fitness
8.1.2.1. Merkmale und Ergebnisdarstellung
- Nutzungsdauer
- Fruchtbarkeit
- Kalbeverlauf
- Totgeburtenrate
- Eutergesundheit (Mastitis, Zellzahl)
- Melkbarkeit (Durchschnittliches Minutengemelk)
- Stoffwechsel (Milchfieber)
Aufzuchtverluste (Verendungen) Die Ergebnisse werden vom Burgenländischen Rinderzuchtverband (Abt. Leistungsprüfung und Qualitätssicherung) in Form von Auswertungen, Diagnosen und Beobachtungen dargestellt. 8.1.2.2. Methode der Leistungsprüfung Die Daten werden mittels Feldprüfung durch den Burgenländischen Rinderzuchtverband (Abt. Leistungsprüfung und Qualitätssicherung) erhoben.8.1.2.3. Erfasste TiergruppenEs werden alle Hilfsmerkmale von allen Kühen erhoben.
8.1.2.4. Zeitlicher Aspekt
Kontinuierliche Erfassung aller Ergebnisse
8.1.3. Exterieur
Die Leistungsprüfung erfolgt durch die Zuchtorganisation.
8.1.3.1. Hilfsmerkmale für die lineare Beschreibung (in Klammer Gewichtung für die Gesamtnote):
Milchtyp (10%) MilchcharakterHarmonieRippenausprägungSkelett
Körper (20%)
Größe – Höhe Kreuzbein (cm)
Körpertiefe
Stärke
Beckenneigung
Beckenbreite
Body
Condition Score
Fundament (30%)
Hinterbeinwinkelung
Klauenwinkel
Sprunggelenk
Hinterbeinstellung
Bewegung
Euter (40%)
Hintereuterhöhe
Zentralband
Strichplatzierung vorne
Strichplatzierung hinten
Strichlänge
Vordereuteraufhängung
Eutertiefe
Eutertextur
8.1.3.2. Ergebnisdarstellung
Die Ergebnisdarstellung erfolgt durch die Veröffentlichung der vergebenen Noten sowie die Laktation, in der die Beurteilung erfolgte (z.B.: 3./ 81-82-79-83).
8.1.3.3. Methode der Leistungsprüfung
Die Datenerhebung erfolgt in Form einer Feldprüfung. Für die Datenerfassung wird das System Holstein angewendet. Dieses System ist mit Deutschland harmonisiert und ist Basis der Zuchtwertschätzung für das Exterieur. Grundlage der Bewertung ist die lineare Beschreibung der Kuh in allen Einzelmerkmalen mit Noten von 1 bis 9. Die Einzelmerkmale (außer Kreuzhöhe – gemessen in cm) werden innerhalb der biologischen Extremwerte mit Noten von 1 bis 9 beschrieben. Die Einzelmerkmale sind zu 4 Merkmalsblöcken zusammengefasst, wobei jedes Merkmal eine spezifische Gewichtung hat.
Für jeden Merkmalsblock wird eine Note im 100 Punkte System (Werte zwischen 60 und 99) errechnet und diese wiederum zu einer Gesamtnote zusammengefasst.
8.1.3.4. Erfasste Tiergruppe und zeitlicher Aspekt
Kontinuierliche Erfassung von mindestens 20 Töchtern je Teststier in der ersten Laktation.
8.2. Weitere Leistungsmerkmale
- Exterieur Beurteilung weiblicher Tiere
- Exterieur Beurteilung männlicher Tiere
- Gesundheitsmerkmale
8.2.1. Exterieur Beurteilungen weiblicher Tiere in allen Laktationen
8.2.1.1. Tiergruppe und zeitlicher Aspekt
Die Exterieurbewertung von Kühen erfolgt auf Wunsch der Mitglieder und kann in jeder Laktation einmal erfolgen. Gültig ist das letzte aktuelle Ergebnis.
8.2.1.2. Datenerhebung
Die Datenerhebung erfolgt in Form einer Feldprüfung. Grundlage der Bewertung ist das System Holstein in allen Einzelmerkmalen mit Noten von 1 bis 9. Die Einzelmerkmale sind zu 4 Merkmalsblöcken zusammengefasst, wobei jedes Merkmal eine spezifische Gewichtung hat.
Für jeden Merkmalsblock wird eine Note im 100 Punkte System (Werte zwischen 60 und 99) errechnet und diese wiederum zu einer Gesamtnote zusammengefasst.
8.2.1.3. Ergebnisdarstellung
Die Ergebnisdarstellung erfolgt durch die Veröffentlichung der vergebenen Noten sowie die Laktation, in der die Beurteilung erfolgte. (z.B: 3./ 81-82-79-83)
Siehe Anlage 3) Lineare Beschreibung und Kuheinstufung
8.2.2. Exterieur Beurteilung männlicher Tiere
8.2.2.1. Tiergruppe und zeitlicher Aspekt
Männliche Zuchttiere werden ab einem Alter von 10 Monaten bewertet.
8.2.2.2. Datenerhebung
Die Datenerhebung erfolgt in Form einer Feldprüfung. Die vorgestellten Stiere werden in den Merkmalen Milchtyp, Körper und Fundament beurteilt. Es werden Noten im 100 Punkte System vergeben. Zuchtstiere mit Zuchtmängeln werden nicht bewertet.
Zuchtmängel sind:
- Verkürzte Unterkiefer
- Überkötende Sprunggelenke
- Vordergliedmaßen: extrem französische Beinstellung
- Hintergliedmaßen: extrem kuhhessig
- Extreme lockere Schulter
8.2.2.3. Ergebnisdarstellung
Die Ergebnisdarstellung erfolgt durch die Veröffentlichung der vergebenen Noten. (z.B: 81-82-79)
8.2.3.1. Tiergruppe und zeitlicher Aspekt
Kontinuierliche Erfassung bei Kühen.
8.2.3.2 Daten
Gesundheitsinformationen basieren auf tierärztlichen Diagnosen (in codierter Form auf den Arzneimittelabgabe- und anwendungsbelegen) bzw. Beobachtungen des Tierhalters.
Diagnosen:
Die tierärztlichen Diagnosen werden anhand eines österreichweit einheitlichen Diagnoseschlüssels erfasst. Der Diagnoseschlüssel umfasst alle Erkrankungen bzw. Diagnosen von allen Rindern, insbesondere Mastitis, frühe Fruchtbarkeitsstörungen (Nachgeburtsverhaltung, Gebärmutterentzündung), Zysten und Milchfieber bei Kühen.
Siehe Anlage 4) Diagnoseschlüssel
Beobachtungen:
- Festliegen
- Nachgeburtsverhaltung
- Mastitis
Lahmheit
8.2.3.3. Datenerhebung Diagnosen: Die definierten Beobachtungen durch die Züchter werden von diesen direkt elektronisch an den RDV übermittelt oder im Rahmen der Leistungsprüfung durch den Burgenländischen Rinderzuchtverband (Abt. Leistungsprüfung und Qualitätssicherung) erfasst.
Beobachtung:
Die Meldung der Diagnosen erfolgt entweder direkt durch den Tierarzt elektronisch an den RDV oder im Rahmen der Leistungsprüfung durch den Burgenländischen Rinderzuchtverband (Abt. Leistungsprüfung und Qualitätssicherung). Dabei werden vom Arzneimittelabgabe- und -anwendungsbeleg die Ohrmarkennummer, die Betriebsnummer, die Diagnose und das Datum sowie Informationen zur Nachbehandlung erfasst.
Hauptziel der Ermittlung von Genomdaten ist es eine genomische Zuchtwertschätzung durchzuführen und damit eine bestmögliche Aussage über die Vererbung (Zuchtwert) des jeweiligen Tieres zu bekommen.
Die Genomdaten werden im RDV gespeichert. Das System von Datenerfassung, DNA-Extraktion und Typisierung wird gemeinsam organisiert. Die Abwicklung erfolgt durch die ZAR.
8.3.2. Datenset
Für die Typisierung wird ein Custom Made Illumina K50 Chip, 2018 in der Version V5, verwendet. Der Einsatz eines dem Stand der Technik entsprechenden gleichwertigen oder weiterentwickelten Modells ist zulässig.
8.3.3. Erfasste Tiergruppen
Systematisch typisiert werden männliche Kälber als Kandidaten für einen Einsatz als Besamungsstier und weibliche Kälber oder Jungtiere oder Kühe mit dem Ziel, eine
weibliche Lernstichprobe aufzubauen oder mit dem Ziel, genetisch interessante Tiere zu finden und im Zuchtprogramm zu nutzen.
8.3.4. Zeitlicher Aspekt
Die Probennahme und die Auswertung im Hinblick auf die genomische Zuchtwertschätzung erfolgen kontinuierlich.
- Angaben zur Zuchtwertschätzung (ZWS)
Die Zuchtwertschätzung erfolgt nach dem Stand der Wissenschaft entsprechend den, von Interbull anerkannten Methoden, wo aufbauend auf Eigenleistungen, Verwandten- und Genominformationen Zuchtwerte geschätzt werden. Die Zuchtwerte werden als Relativzuchtwerte mit einem Mittel von 100 und einer Standardabweichung von 12 Punkten bzw. für die Merkmale Milch-, Fett-, Eiweißmenge und Fett- und Eiweißgehalt als Naturalzuchtwerte unter Angabe der Sicherheit in Prozent veröffentlicht. Bei der Veröffentlichung der Zuchtwerte wird angegeben, ob das betreffende Tier genotypisiert ist. Die Zuchtwertschätzung erfolgt zu festgelegten Terminen dreimal jährlich.Eine genomische Zuchtwertschätzung für neu typisierte Tiere erfolgt wöchentlich.
9.1. Milch
9.1.1. Grundlegendes Verfahren
Die Zuchtwertschätzung wird auf Basis eines BLUP Tiermodells durchgeführt.
9.1.2. Häufigkeit der Zuchtwertschätzung
Die Zuchtwertschätzung erfolgt dreimal jährlich zu festgelegten Terminen
9.1.3. Ergebnisdarstellung
Merkmale:
Der Milchwert (RZM) errechnet sich als Relativzuchtwert mit einem Mittelwert von 100 Punkten und einer Standardabweichung von 12 Punkten aus den Merkmalen Fett-, Eiweißmenge und Eiweiß-%-Zuchtwert entsprechend der wirtschaftlichen Bedeutung. Die Zuchtwerte für Milchmenge, Fett- und Eiweißgehalt und Fett- und Eiweißmenge werden als Naturalzuchtwerte veröffentlicht.
9.2. Fitness
9.2.1. Grundlegendes Verfahren
Die Zuchtwertschätzung wird bei allen Merkmalen außer Nutzungsdauer auf Basis eines BLUP Tiermodells durchgeführt. Bei der Nutzungsdauer kommt die Lebensdaueranalyse (Survival Analyse) zur Anwendung.
.2.2. Häufigkeit der Zuchtwertschätzung
Die Zuchtwertschätzung erfolgt dreimal jährlich.
9.2.3. Ergebnisdarstellung
Die Fitness wird an Hand von Hilfsmerkmalen (Funktionale Nutzungsdauer, Töchterfruchtbarkeit, Kalbeverlauf, Totgeburtenrate, Zellzahl, Melkbarkeit, Melkverhalten) ausgewiesen. Die Ergebnisse werden als Relativzuchtwert mit einem Mittelwert von 100 Punkten und einer Standardabweichung von 12 Punkten dargestellt.
9.3.1. Grundlegendes Verfahren
Die Zuchtwertschätzung wird auf Basis eines BLUP Tiermodells durchgeführt.
9.3.2. Häufigkeit der Zuchtwertschätzung
Die Zuchtwertschätzung erfolgt dreimal jährlich.
Die geschätzten Zuchtwerte der einzelnen Merkmale werden als Relativzuchtwerte standardisiert und mit einem Mittelwert von 100 Punkten und einer Standardabweichung von 12 Punkten ausgewiesen. Die Relativzuchtwerte Exterieur werden in Form eines Balkendiagramms veröffentlicht.
9.4.1. Grundlegendes Verfahren
Die Zuchtwertschätzung wird auf Basis eines BLUP Tiermodelles durchgeführt.
9.4.2. Häufigkeit der Zuchtwertschätzung
Die Zuchtwertschätzung erfolgt dreimal jährlich.
9.4.3. Ergebnisdarstellung
Die Ergebnisse für die Merkmale Mastitis, frühe Fruchtbarkeitsstörungen, Zysten und Milchfieber werden als Relativzuchtwerte (Mittelwert 100, Standardabweichung 12) ausgewiesen.
9.5. Gesamtzuchtwert
9.5.1. Grundlegendes Verfahren
Der Gesamtzuchtwert wird basierend auf den einzelnen Zuchtwerten mit der Indexmethode berechnet.
9.5.2. Häufigkeit der Zuchtwertschätzung
Die Zuchtwertschätzung erfolgt dreimal jährlich.
9.5.3. Ergebnisdarstellung
Der Gesamtzuchtwert als Relativzuchtwert mit einem Mittelwert von 100 Punkten und einer Standardabweichung von 12 Punkten ist auf die Maximierung des wirtschaftlichen Gesamtnutzens ausgerichtet. Die wirtschaftlichen Gewichte zur Berechnung des RZG sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Wirtschaftliche Gewichte für die einzelnen Merkmale im Gesamtzuchtwert
(wirtschaftliches Gewicht pro genetischer Standardabweichung in %)
RZM
RZN RZG RZE RZR RZKm/RZKd RZKälberfit |
Milchleistung (Fett-kg/Eiweiß-kg/Eiweiß-%)
Funktionale Nutzungsdauer Tiergesundheit Exterieur Töchterfruchtbarkeit(Rastzeit/Non-Return-Rate/Verzögerungszeit) Kälbermerkmale Kälberfitness |
36 %
18 % 18 % 15 % 7 % 3 % 3% |
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Regeln für die Unterteilung des Zuchtbuchs
10.1. Aufbau des Zuchtbuchs
Männliche Tiere:
Hauptabteilung (Klasse A)
Weibliche Tiere:
Hauptabteilung (Klasse A)
Zusätzliche Abteilung (Klasse C)
Der Aufbau des Zuchtbuches mit Unterteilungen, Rangfolge und Leistungskriterien ist in der Zuchtbucheinteilung geregelt. Der Aufstieg weiblicher Tiere aus der zusätzlichen Abteilung (Vorbuch) erfolgt nach den Regeln des Artikel 20 der Verordnung EU 2016/1012 in Verbindung mit Anhang II Teil 1 Kapitel III.
Siehe Anlage 5) Zuchtbucheinteilung
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Populationsgröße
Durch die Teilnahme an einem gemeinsamen österreichischen Zuchtprogramm, koordiniert durch Holstein Austria, ist die Effizienz der Zuchtarbeit wesentlich höher als es den Kennzahlen der Zuchtorganisation alleine entsprechen würde. Folgende Kategorien und Kennzahlen werden in der Anlage 6 dargestellt:
- Anzahl Zuchtherden
- Anzahl Herdebuchkühe, Anzahl männliche Zuchttiere
- Anzahl Tiere in den Kategorien mit wesentlicher Bedeutung für das Zuchtprogramm
- Wert der effektiven Populationsgröße
- Siehe Anlage 6) Kennzahlen der Zuchtpopulationen
Züchterische Anbindung an andere Populationen
Österreich ist an die weltweite Holsteinzucht angebunden. Der Austausch, vor allem der Spitzengenetik, erfolgt zwischen diesen Ländern sehr intensiv. So werden in der Regel ca. 2/3 der Stiere aus der weltweiten Holsteinpopulation eingesetzt.
Eine gemeinsame Zuchtwertschätzung mit Deutschland (VIT Verden) gewährleistet Vergleichbarkeit und Transparenz, begünstigt eine effiziente Umsetzung der Zuchtprogramme sowie eine leistbare und wirkungsvolle Weiterentwicklung der Zuchtmethoden und Zuchttechniken.
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Evaluierung des Zuchtprogramms
Zur Evaluierung des Zuchtprogramms im Hinblick auf die ökonomischen, ökologischen und das Tierwohl betreffende Aspekte werden folgende Parameter herangezogen:
- Genetische Trends für
- Gesamtzuchtwerte RZG
- Milch- Zuchtwerte
- Exterieur- Zuchtwerte
- Fitness- und Gesundheits-Zuchtwerte
- Phänotypische Trends für
- Milchmerkmale
- Fitness- und Gesundheitsmerkmale
- Exterieurmerkmale
- Allelfrequenzen für Erbfehler und genetische Besonderheiten
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Benennung dritter Stellen
Folgende dritte Stellen werden mit der Durchführung von technischen Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Zuchtprogramm beauftragt:
13.1. Führung des Zuchtbuches
Mit der Bereitstellung der notwendigen EDV-technischen Grundlagen für die Führung des Zuchtbuches (Rinderdatenverbund RDV) wird die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter (ZAR), beauftragt.
Kontaktdaten:
Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter
Dresdnerstraße 89/B1/19,
1200 Wien
Tel. 0043 334 17 21 11
Mail: info@zar.at
Web: www.zar.at
13.2. Durchführung der Zuchtwertschätzung
Mit der Durchführung der Zuchtwertschätzung in den Leistungsmerkmalen Milch, Fitness, Exterieur und Gesundheitsmerkmale wird die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter (ZAR) beauftragt.
Kontaktdaten:
Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Rinderzüchter
Dresdnerstraße 89/B1/19,
1200 Wien
Tel. 0043 334 17 21 11
Mail: info@zar.at
Web: www.zar.at
13.3. Durchführung von Teilen der Leistungsprüfung
Die Leistungsprüfung in den Leistungsmerkmalen Milch, Fitness und Gesundheitsmerkmale wir vom Burgenländischen Rinderzuchtverband (Abt. Leistungsprüfung und Qualitätssicherung) selbst durchgeführt.
Der Burgenländische Rinderzuchtverband eGen verfügt über langjährige Erfahrung sowie entsprechende personelle und technische Ausstattung für die Durchführung der Leistungsprüfung in den Leistungsmerkmalen Milch, Fleisch, Fitness und Gesundheitsmerkmale.
Die ZAR bedient sich bei der Bereitstellung der EDV-Grundlagen für die Zuchtbuchführung und der Durchführung der Zuchtwertschätzung der in ihrem Eigentum stehenden ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH, welche ebenfalls über langjährige Erfahrung und entsprechende personelle und technische Ausstattung für die Durchführung der Aufgaben im Bereich Zuchtbuchführung und Zuchtwertschätzung verfügt.
Anlagen
1 | Erbfehler und Genetische Besonderheiten |
2 | Vaterschaftsanerkennung im RDV |
3 | Exterieurbeschreibung und -Kuheinstufung |
4 | Diagnoseschlüssel |
5 | Zuchtbucheinteilung Holstein |
6 | Kennzahlen der Zuchtpopulationen |
Anlage 1:
Erbfehler und Genetische Besonderheiten der Rasse Holstein
Kennzeichnung von Erbfehlern
2-stelliger Erbfehlercodeplus ‚C‘ für Träger (carrier) und ‚F‘ für frei (free).
z.B.: CDC = Träger von Cholosterin Defizit, BLF = frei von Blad
Erbfehler
BLAD (BL) Erscheinungsbild: Die Symptome treten innerhalb der ersten Lebensmonate klinisch in Erscheinung. Betroffene Kälber zeigen deutlich reduziertes Wachstum und leiden häufig unter rezidivierenden bakteriellen Infektionen und weisen eine verzögerte Wundheilung auf. Häufig treten chronische Lungenentzündungen oder Durchfälle auf. Trotz symptomatischer Therapie verläuft die Erkrankung innerhalb der ersten beiden Lebensjahre tödlich.
CVM (CV)
Erscheinungsbild: Die Complex vertebral malformation (CVM) führt zu Fehlbildungen der Kälber, wobei es zu Fehlgeburten bzw. zum Tod nach der Geburt kommt.
Brachyspina (BY)
Erscheinungsbild: Aborte bzw. Missbildungen bei Kälbern
Cholosterin Defizit (CD)
Erscheinungsbild: Gestörter Cholesterinstoffwechsel führt zu Kälberverlusten durch massiven Durchfall.
Genetische Besonderheiten
Hornlosigkeit (P)
Erscheinungsbild: Hörner fehlend bzw. als Wackelhorn ausgeprägt.
Hintergrund: Für die Ausprägung der Hornlosigkeit sind neben dem Horn-Genort H (der bei heimischen Rassen immer reinerbig vorliegt) zwei weitere Genorte verantwortlich: – Genort P (P = polled = hornlos): P ist dominant über H, daher keine Ausprägung von normalen Hörnern (aber Wackelhorn möglich) – Genort S (S = scurs = Wackelhörner): Tiere mit Wackelhörnern sind immer Pp, PP-Tiere sind hornlos und zeigen keine Wackelhörner.
PP = homozygot (reinerbig) hornlos (bzw. PP* für Gentestergebnis)
Pp = heterozygot (mischerbig) hornlos (bzw. Pp* für Gentestergebnis)
P = phänotypisch hornlos, aber Genotyp noch nicht bekannt
PS = Wackelhorn-Ausprägung
P*S = genetisch heterozygot hornlos (Pp*) mit Wackelhorn-Ausprägung
Bei Anpaarung eines PP-Stieres an eine behornte Kuh (pp) sind alle Nachkommen Pp, also hornlos. Werden zwei Pp-Tiere gepaart, ist ein Viertel PP (hornlos), die Hälfte Pp (hornlos) und ein Viertel pp (behornt) zu erwarten. Wird ein Pp-Stier an eine pp-Kuh angepaart, ist die Hälfte der Nachkommen hornlos (Pp) und die andere Hälfte behornt (pp). Ein Gentest für den P-Genort ist möglich.
Kappa-Kasein
Kappa-Kasein ist ein Bestandteil des Milcheiweißes, der überwiegend in den Varianten A und B auftritt. Die Kappa-Kasein-Variante B zeigt eine bessere Ausbeute bei der Käsegewinnung.
Beta-Kasein
Beta-Kasein ist ein Bestandteil des Milcheiweißes, der in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden kann. Die wichtigsten sind A1 und A2, die sich in einer einzigen Aminosäure unterscheiden (A2: Prolin, A1: Histidin). Es gibt Hinweise (aber derzeit keinen wissenschaftlichen Beweis!) für gesundheitliche Vorteile der A2-Variante. Es werden nur die beiden Hauptallele A1 und A2 ausgewiesen, Suballele werden nicht veröffentlicht.
Rotfaktor – RD = Tiere mit schwarzer Fellfarbe können Tiere mit roter Fellfarbe vererben
RDC – Rotfaktorträger
RDF – Frei von Rotfaktor
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Anlage 6
Kennzahlen der Zuchtpopulation Holstein
Die Zuchtpopulation der Zuchtorganisation Burgenländischer Rinderzuchtverband eGen umfasst derzeit
Anzahl Zuchtbetriebe : 27
Anzahl. Zuchtkühe: 669
Anzahl männl. Zuchttiere: 2
Anzahl der Tiere nach Tierkategorien mit wesentlicher Bedeutung für das Zuchtprogramm:
Teststiermütter 5
Teststierväter 3
Teststiere 3
Empfohlene Stiere 4
Anzahl der Tiere in den einzelnen Selektionsstufen im Zuchtprogramm:
Hauptbuch, Abteilung A
Zuchtbuchtiere weiblich 747
Zuchtbuchtiere männlich 2
Teststiermütter 5
Teststierväter 3
Teststiere 3
Empfohlene Stiere 4
Vorbuch, weiblich 201
Wert der effektiven Populationsgröße:
Anzahl der Tiere nach Tierkategorien mit wesentlicher Bedeutung für das Zuchtprogramm:
In der Hauptabteilung 10
Im Vorbuch 0