Nach mehr als 25 Jahren war Österreich wieder einmal Gastgeber und Austragungsland für den Welt-Simmental-Fleckvieh-Kongress, welcher vom 30.08. bis 04.09.2022 in Wien, Linz und Freistadt abgehalten wurde. Aus 32 Staaten rund um den Globus waren Fleckviehzüchter sowie Zuchtverantwortliche angereist, um diesem Kongress beizuwohnen und Österreich als eines der Fleckvieh-Ursprungsländer kennenzulernen.
Im ersten Teil des Kongresses wurden die fachlichen und kulturellen Höhepunkte in und um Wien ausgetragen. Nach einem hochkarätigen Mix aus Fachvorträgen zu Zukunftsthemen der Rasse Fleckvieh ging es in mehreren Exkursionen hinaus um österreichtypische Fleckviehbetriebe zu besichtigen. Österreich ist, bezogen auf den länderspezifischen Rassenanteil, nicht nur das fleckviehreichste Land der Welt, sondern züchterisch gesehen auch eines der erfolgreichsten.
In nahezu allen in Zuchtzielen definierten Parametern kann auf eine erfreuliche Weiterentwicklung geblickt werden. In der Leistungsfähigkeit der Tiere, sowohl bei Milch als auch bei Fleisch, wurde ein starker Zuchtfortschritt erzielt, welcher für die internationale Wahrnehmbarkeit von Fleckvieh aus Österreich wichtig war und ist. Gleichzeitig gelang es durch eine ökonomisch sinnvolle Gewichtung im Gesamtzuchtwert die Grundstärken der Rasse in Eutergesundheit, Fruchtbarkeit und Robustheit zu erhalten. Im Schnitt bringt die österreichische Fleckviehkuh mehr als vier Kälber in ihrem Leben zur Welt. Damit nimmt Fleckvieh in puncto Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Effizienz eine internationale Spitzenposition ein!
Österreich ist nicht nur eines der Ursprungsländer der Fleckviehzucht, sondern in Relation zur Rinderpopulation auch das erfolgreichste Exportland für Fleckvieh-Zuchttiere. Fleckvieh-Sperma und -Embryonen aus Österreich werden nahezu in alle Teile der Welt verkauft und lassen dadurch den weltweiten Fleckviehanteil kontinuierlich wachsen.
BUNDESFLECKVIEHSCHAU in Freistadt
Den Höhepunkt erreichte der Weltfleckviehkongress bei der Bundesfleckviehschau, welche am 03. und 04. September in Freistadt stattgefunden hat. Aus allen Bundesländern wurden Tiere zur Schau gebracht, Nachzuchtgruppen der Stiere „GS Woiwode“, „Weissensee“ und „GS Der Beste“ vorgeführt sowie eine Auktion von Elitetieren und ein FleckScore-Weltcup abgehalten.
Ziel war es, Tiere im Schauring zu zeigen, die auch im Zuchtprogramm Fleckvieh Austria eine wesentliche Rolle spielen. Dies ist auch auf höchstem züchterischen Niveau gelungen. Hohe genetische Wertigkeit und bestes Exterieur waren Markenzeichen aller ausgestellten Tiere, sodass sich alle Besucher ein sensationelles und eindrucksvolles Bild der österreichischen Fleckviehzucht machen konnten.
Der Burgenländische Rinderzuchtverband wurde durch die Kuh Sandra vom Zuchtbetrieb Koch Martin aus Markt Allhau bestens vertreten und konnte in ihrer Gruppe den hervorragenden 5. Platz erreichen.
Sandra:
V: Vermeer/Wille // GZW 122 // MW 123
DL: | 4/3 | 9.629 | 3,93 | 3,59 | 724 |
HL: | 2.L | 11.405 | 3,95 | 3,68 | 871 |
Herzliche Gratulation und ein großes Dankeschön an die Familie Koch für die Bereitstellung ihrer tollen Kuh!
Die Bundesfleckviehschau war somit ein einzigartiges, züchterisches Fest für alle Teilnehmer und Besucher. Vor allem die mehr als 250 internationalen Teilnehmer konnten sich von der hohen Qualität der österreichischen Fleckviehzucht überzeugen, sodass sie den Eindruck gewinnen und mitnehmen mussten, dass Österreich DAS Fleckviehland schlechthin ist.
Ing. Johannes Lehner
Foto 1: Bundesfleckviehschau, v. l. n. r.: GF Ing. Johannes Lehner, Fleckviehzüchter Martin Koch mit Kuh Sandra, Obfrau Beatrix Schütz, KAD-Stv. DI Franz Vuk, Obfrau-Stellvertreter Maximilian Weber, Ehrenobmann Ök.-Rat Reinhard Jany
© Burgenländischer Rinderzuchtverband
Foto 2: Obfrau Beatrix Schütz mit Obfrau-Stellvertreter Maximilian Weber
© Ing. Johannes Lehner