Der Genostar-Fleischrindertag am 22.02.2020 im Rinderzentrum Traboch bot die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand der Zucht der Fleischrinderrassen umfassend zu informieren, die teilnehmenden Züchter maßen sich mit Mitbewerbern innerhalb der Rassen im Rahmen der Tierbewertungen. Auch burgenländische Fleischrinderzuchtbetriebe konnten bei dieser Veranstaltung gute Erfolge erzielen.
An diesem Fleischrindertag wurden 150 Fleischrinder verschiedener Rassen präsentiert, 80 Züchter aus verschiedenen Bundesländern stellten sich mit ihren Zuchttieren einer strengen Bewertung. Das Burgenland war mit zwei Rassen, Blonde Aquitaine und Pustertaler Sprinzen, vertreten.
Glückwunsch an die burgenländischen Teilnehmer
Beatrix Schütz aus Landsee stellte den Zuchtstier „Uddin“ in der Gruppe der älteren Stiere vor und errang dabei den Reservesiegerpreis. Der Stier „Uddin“ verkörperte die Eigenschaften der Rasse Blonde Aquitaine sehr eindrucksvoll. Der zweijährige Stier imponierte mit einem Lebendgewicht von 989 kg und einem sehr rassetypischen Exterieur. Die begeisterte Züchterin Beatrix Schütz ist auch Obfrau der Burgenländischen Jungzüchter und Rassesprecherin für die Fleischrassen im Burgenländischen Rinderzuchtverband.
Die Rasse Pustertaler Sprinzen erfreut sich im Burgenland zunehmender Beliebtheit. Die beiden Betriebe Robert Fenz aus Neudauberg und Karin Schaar/Gerald Egger aus Jennersdorf stellten sich jeweils mit einem Jungstier dem Bewerb. Robert Fenz konnte dabei mit dem Jungstier „Pic Till PSS“ einen Reservesiegerpreis in der Gruppe der männlichen Tiere erringen. Die Pustertaler Sprinzen sind ein Beispiel für einen erfolgreichen Zuchtaufbau für eine gefährdete Rasse.
Fleischrinderzucht hat sich positioniert
Die Fleischrinderzucht ist in den letzten Jahrzehnten zu einem fixen Bestandteil in der Rinderhaltung in Österreich geworden, in Österreich werden 35 Fleischrinderrassen züchterisch betreut. Die vielen Fleischrinderrassen mit ihren unterschiedlichen Nutzungsrichtungen bieten für die Rinderhaltung verschiedene Einsatzmöglichkeiten, von der intensiven Mastnutzung bis hin zur extensiven Haltung im Rahmen der Landschaftspflege. Diese Fleischrinderspezialrassen werden von den betreuenden Zuchtorganisationen züchterisch laufend weiterentwickelt, um den verschiedenen Ansprüchen in den Zuchtzielen gerecht zu werden.
Fleischleistungsprüfung im Burgenland
Auch im Burgenland hat die Fleischrinderzucht einen wichtigen Stellenwert, es werden über die Fleischleistungsprüfung 15 verschiedene Fleischrinderrassen in 25 Zuchtbetrieben mit insgesamt 698 Kontrollkühen betreut (Stand 2019). Der Burgenländische Rinderzuchtverband führt die Leistungsprüfung in diesen Betrieben durch, es sind folgende Fleischrassen vertreten:
- Angus
- Murbodner
- Pustertaler Sprinzen
- Dexter
- Fleckvieh
- Galloway
- Tuxer
- Charolais
- Blonde Aquitaine
- Aubrac
- Original Braunvieh
- Kärntner Blondvieh
- Ennstaler Bergschecken
- Weißblaue Belgier
- Limousin
Auskünfte über die Leistungsanforderungen in den Zuchtprogrammen und die züchterische Betreuung der einzelnen Rinderrassen erteilen gerne die Mitarbeiter des Burgenländischen Rinderzuchtverbandes (03352/32512 oder rinderzuchtverband@lk-bgld.at) und die Abteilung Tierzucht der Burgenländischen Landwirtschaftskammer (02682/702-500 oder tierzucht@lk-bgld.at).
Gastbericht von KAD-Stv. DI Franz Vuk
Foto 1 © Ing. Lehner: Die begeisterte Jungzüchterobfrau mit ihrem Zuchtstier im Ring
Foto 2 © Ing. Lehner: Beatrix Schütz mit dem Blonde Aquitaine-Stier „Uddin“, AT 038.876.468, geboren am 20.02.2018, Gruppenreservesieger vor dem Preisrichter
Foto 3 © : Robert Fenz mit „Pic Till PSS“, AT 515.509.168, geboren am 04.01.2019, Gruppenreservesieger
Foto 4 ©: Gerald Egger mit „Lorenzo PSS“, AT 293.202.509, geboren am 29.04.2019